Heim Garten & Natur Regenwassernutzung im Garten: Umweltfreundlich und kostensparend

Regenwassernutzung im Garten: Umweltfreundlich und kostensparend

von Leonhard Decker

In Zeiten zunehmender Trockenheit und steigender Wasserpreise wird die Nutzung von Regenwasser im deutschen Garten immer wichtiger. Laut dem Umweltbundesamt kostet Trinkwasser 2024 durchschnittlich 2,10 Euro pro Kubikmeter – bei steigender Tendenz. Gleichzeitig fällt jährlich kostenlos wertvolles Niederschlagswasser auf Dächer und Flächen, das oft ungenutzt in die Kanalisation abfließt. Doch mit einfachen Systemen lässt sich dieses Wasser sammeln, speichern und sinnvoll im Garten einsetzen – umweltfreundlich, kostengünstig und effizient.

Der größte Vorteil von Regenwasser: Es ist kalkfrei, weich und ideal für Pflanzen. Im Gegensatz zum harten Leitungswasser enthält es keine Chemikalien wie Chlor und fördert ein gesundes Wurzelwachstum. Besonders empfindliche Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen oder Tomaten gedeihen besser mit Regenwasser – und auch Rasen, Blumenbeete und Gemüsebeete profitieren.

Die einfachste Lösung ist der klassische Wasserspeicher – auch „Wassertonne“ genannt. Diese wird an der Regenrinne des Hauses oder Carports angeschlossen und fängt das Dachwasser auf. Moderne Modelle aus UV-beständigem Kunststoff gibt es in Kapazitäten von 200 bis 1.000 Litern – ausreichend für kleine bis mittlere Gärten. Viele sind mit Hahn, Überlaufschutz und Insektenfilter ausgestattet. Der Preis liegt zwischen 80 und 200 Euro – eine Investition, die sich schnell amortisiert.

Für größere Gärten oder intensiven Bewässerungsbedarf eignen sich unterirdische Zisternen. Diese werden im Boden verlegt und speichern bis zu mehrere tausend Liter. Über eine Pumpe wird das Wasser automatisch zu Bewässerungssystemen oder sogar in die Toilette oder Waschmaschine geleitet. Auch hier gibt es staatliche Förderungen: In vielen Bundesländern erhalten Hausbesitzer Zuschüsse über das Kommunale Investitionsprogramm (KIP) oder regionale Umweltprogramme – teilweise bis zu 50 Prozent der Kosten.

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