Ein gepflegter Garten ist kein Zufall – er entsteht durch regelmäßige, auf die Jahreszeiten abgestimmte Pflege. In Deutschland mit seinem wechselhaften Klima ist der richtige Zeitpunkt für Aussaat, Schnitt, Düngung und Schutz entscheidend für das Gedeihen von Pflanzen, Rasen und Gehölzen. Wer die saisonalen Aufgaben kennt und konsequent umsetzt, genießt von Frühjahr bis Winter eine blühende, gesunde und lebendige Grünfläche – mit minimalem Aufwand und maximalem Ertrag.
Frühjahr: Vorbereitung und Neubeginn
Ab März beginnt die Gartensaison. Zuerst wird das Winterchaos beseitigt: Laub, abgestorbene Stängel und Unkraut werden entfernt. Der Boden wird gelockert, um Luft und Wasser besser aufzunehmen. Jetzt ist die Zeit für die erste Düngung: Kompost oder organischer Langzeitdünger versorgt Beete mit Nährstoffen nach dem Winterschlaf.
Stauden und Gehölze werden zurückgeschnitten, sobald Frostphasen vorbei sind. Beete können neu angelegt oder umgegraben werden. Ab Mitte April lassen sich erste Gemüsepflanzen wie Radieschen, Spinat oder Möhren aussäen. Wer Blumenzwiebeln wie Tulpen oder Narzissen gesetzt hat, sieht nun die ersten Farbtupfer.
Tipp: Kontrollieren Sie Ihre Gartenmöbel und Geräte – bei Bedarf reinigen und warten.
Sommer: Wässern, jäten, genießen
Die Hauptzeit des Gartens ist da – doch Hitze und Trockenheit erfordern besondere Aufmerksamkeit. Regelmäßiges Gießen am frühen Morgen oder späten Abend ist entscheidend, besonders bei Tomaten, Gurken und Zierpflanzen. Tropfbewässerung oder Gießkannen mit Rosette schonen Pflanzen und sparen Wasser.
Das Jäten sollte wöchentlich erfolgen, um Unkraut zu verhindern. Stauden und Rosen profitieren von einer Sommerdüngung – idealerweise flüssig oder als Kompost.
Der Rasen wird nicht zu kurz geschnitten (mindestens 4–5 cm), damit er die Sonne besser verträgt. Alle zwei bis drei Wochen mähen reicht in trockenen Phasen.
Zudem: Ernten Sie regelmäßig – frisches Gemüse und Kräuter schmecken am besten, wenn sie direkt verwendet werden.
Herbst: Vorbereitung auf den Winter
Ab September wird es ruhiger. Laub sollte regelmäßig entfernt werden, besonders von Rasen und Wegen – nasses Laub kann Schimmel und Rutschgefahr verursachen. Gleichzeitig eignet es sich als wertvoller Kompost oder Mulch für empfindliche Stauden wie Rosen oder Lavendel.
Jetzt ist die Zeit, Zwiebeln für das nächste Jahr zu setzen: Krokus, Narzissen, Blausternchen oder Tulpen kommen bis Ende November in die Erde.
Frostempfindliche Pflanzen wie Oleander, Zitronen oder Geranien werden ins Winterquartier gebracht – kühl, hell und frostfrei. Gehölze wie Buchsbaum oder Rhododendron können mit Vlies geschützt werden.
Der Rasen erhält eine letzte Düngung mit kaliumreichem Herbstdünger, um winterfest zu werden.
Winter: Ruhephase, aber nicht Pause
Auch im Winter braucht der Garten Aufmerksamkeit. Bei Schnee sollte Laubwerk vorsichtig freigeschaufelt werden, um Schäden an Pflanzen zu vermeiden. Bei Dauerfrost wird nicht gegossen, aber in milden Phasen brauchen immergrüne Pflanzen Wasser.
Winterblüher wie Schneeglöckchen, Christrosen oder Winterschneeball sorgen für Farbe und Nahrung für frühe Bestäuber.
Nutzen Sie die ruhige Zeit für Planung und Instandhaltung: Gartenwerkzeuge reinigen, neue Beete planen, Saatgut bestellen. Viele Gartencenter und Online-Anbieter starten im Januar mit dem Frühjahrssortiment.
Mit dieser saisonalen Routine bleibt der Garten gesund, ansprechend und ökologisch wertvoll – ganzjährig und mit wenig Stress. Denn wer im richtigen Moment handelt, erntet nicht nur Blüten und Gemüse, sondern auch Zufriedenheit.