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Die Digitalisierung hat das Bildungssystem in Deutschland längst erreicht – doch der Weg zu einer modernen, digitalen Schule ist steinig. Während Schülerinnen und Schüler zuhause flüssig mit Smartphones, Apps und sozialen Medien umgehen, hinkt der Unterricht oft hinterher. Laut dem aktuellen Digitalatlas des Bildungsministeriums 2024 verfügen zwar fast alle Schulen über WLAN und digitale Geräte, doch nur jede dritte nutzt diese systematisch im Unterricht. Wo hakt es – und wie können Eltern ihre Kinder sinnvoll unterstützen?

Ein zentrales Problem ist die uneinheitliche Ausstattung. Während Gymnasien in Großstädten oft mit Tablets, interaktiven Whiteboards und schnellem Internet arbeiten, kämpfen Grund- und Hauptschulen im ländlichen Raum mit veralteten Computern, langsamen Verbindungen oder fehlendem IT-Support. Viele Lehrkräfte haben zudem zu wenig Fortbildung im Umgang mit digitalen Tools. Ohne fundierte Schulung bleibt die Technik oft ungenutzt oder wird nur oberflächlich eingesetzt – etwa zum Ausdrucken von Arbeitsblättern statt für interaktive Lernformate.

Ein weiterer Kritikpunkt: fehlende pädagogische Konzepte. Digitale Bildung wird oft auf „Tablets im Unterricht“ reduziert, statt als Chance für selbstgesteuertes, individuelles Lernen genutzt zu werden. Plattformen wie Lern-Apps, digitale Klassenräume oder adaptive Lernsoftware kommen selten flächendeckend zum Einsatz. Dabei könnten sie helfen, Lernstände besser zu erfassen, Differenzierung zu ermöglichen und den Unterricht lebendiger zu gestalten.

Zudem fehlt oft ein verbindlicher Lehrplan für Medienbildung. In manchen Bundesländern wird „Informatik“ erst ab der 8. Klasse unterrichtet, obwohl Kinder heute viel früher mit Algorithmen, Daten und künstlicher Intelligenz in Berührung kommen. Grundlagen wie Datenschutz, kritisches Urteilen im Netz oder sicheres Verhalten bei Chats und sozialen Medien werden oft nur stiefmütterlich behandelt.

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Seit 2020 ist 5G in Deutschland im Aufbau – doch viele Verbraucher sind unsicher: Was bringt der neue Mobilfunkstandard wirklich? Wie funktioniert er? Und gibt es gesundheitliche Risiken? Während Netzbetreiber wie Telekom, Vodafone und O2 flächendeckend neue Funkzellen installieren, herrscht in Teilen der Bevölkerung Skepsis. Dabei ist 5G mehr als nur schnelleres Internet – es ist die Grundlage für zukünftige Technologien. Doch was sollten Verbraucher wirklich wissen?

Was ist 5G – und was unterscheidet es von 4G?
5G ist die fünfte Generation des Mobilfunks. Im Vergleich zu 4G bietet es deutlich höhere Datenraten (bis zu 10 Gbit/s), geringere Latenz (unter 1 Millisekunde) und die Fähigkeit, tausende Geräte gleichzeitig zu verbinden. Das macht 5G ideal für Anwendungen wie autonomes Fahren, Smart Cities, Telemedizin oder industrielle Automatisierung. Für den Privatnutzer bedeutet das: Videos in 4K- oder 8K-Qualität ohne Puffer, flüssiges Cloud-Gaming und stabilere Verbindungen in vollen Zügen oder bei Großveranstaltungen.

Wie funktioniert das Netz?
Im Gegensatz zu 4G benötigt 5G mehr Funkzellen – weil die Signale, besonders im hohen Frequenzbereich (z. B. 3,6 GHz oder mmWave), kürzere Reichweiten haben. Daher werden Antennen dichter gebaut – oft alle 200 bis 300 Meter in städtischen Gebieten. Viele neue Antennen werden an Laternen, Hauswänden oder Bushaltestellen angebracht. Das sorgt für bessere Abdeckung, führt aber auch zu Diskussionen über Optik und vermeintliche Gesundheitsgefahren.

Gibt es gesundheitliche Risiken?
Diese Frage beschäftigt viele Bürger. Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) betonen: 5G bleibt innerhalb der geltenden Grenzwerte für elektromagnetische Felder. Diese gelten für alle Mobilfunkstandards und sind so bemessen, dass keine nachgewiesenen gesundheitlichen Schäden entstehen – auch nicht bei langfristiger Exposition. Die Strahlung von 5G ist nicht ionisierend, kann also kein Erbgut schädigen. Zudem wird bei neuen Antennen oft Beamforming eingesetzt – eine gezielte Ausrichtung des Signals auf das Gerät, wodurch die Gesamtstrahlung sinkt.

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Elektroschrott ist das am schnellsten wachsende Abfallsegment weltweit – und Deutschland liegt hier unangenehm weit vorne. Pro Kopf fallen hierzulande jährlich über 24 Kilogramm Elektro-Altgeräte an, berichtet das Umweltbundesamt. Viele Geräte wie Smartphones, Laptops oder Küchengeräte werden oft lange vor ihrem technischen Ende weggeworfen – aus Bequemlichkeit, wegen geringer Reparaturfreundlichkeit oder durch geplante Obsoleszenz. Doch mit bewusstem Umgang lässt sich nicht nur die Lebensdauer von Elektronik verlängern, sondern auch Umwelt und Portemonnaie schonen.

Ein entscheidender Schritt ist die Bewahrung von Geräten. Statt nach zwei Jahren ein Smartphone auszutauschen, weil ein neues Modell erschienen ist, lohnt sich oft ein Update: Moderne Betriebssysteme können meist noch länger genutzt werden, und Akkus lassen sich bei vielen Modellen ersetzen. Hersteller wie Fairphone, Samsung oder Apple bieten inzwischen Reparaturanleitungen und Ersatzteile an – teilweise auch für Nutzer selbst. Auch unabhängige Reparatur-Cafés, die es inzwischen in fast jeder größeren Stadt gibt, helfen bei kaputten Geräten – kostenlos oder gegen Spende.

Schutz vor Schäden ist ebenso wichtig. Eine einfache Schutzhülle, ein Displayschutz oder eine Tastaturabdeckung können die Lebensdauer eines Geräts deutlich verlängern. Bei Laptops sollte regelmäßig Staub aus Lüftungsschlitzen entfernt werden, um Überhitzung zu vermeiden. Auch die richtige Ladegewohnheit zählt: Lithium-Akkus lieben es, zwischen 20 und 80 Prozent geladen zu werden – vollständiges Entladen oder ständiges Laden auf 100 % schadet der Batterie langfristig.

Ein weiterer Ansatz ist das gemeinsame oder geteilte Nutzen von Elektronik. In Nachbarschaftsinitiativen, Bibliotheken oder Repair-Cafés werden oft Werkzeuge, 3D-Drucker oder sogar Laptops gemeinsam genutzt. Auch die Anschaffung gebrauchter Geräte – etwa über Plattformen wie eBay, Refurbed oder Back Market – ist eine nachhaltige Alternative. Diese werden professionell geprüft, repariert und mit Garantie verkauft – oft zu deutlich günstigeren Preisen.

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Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Zukunftsszenario mehr – sie ist fester Bestandteil des Alltags vieler Deutscher. Ob beim Einkaufen, Arbeiten oder Entspannen: KI-basierte Systeme unterstützen, entscheiden und lernen kontinuierlich dazu. Laut einer Studie des Digitalverbandes Bitkom nutzen bereits über 60 Prozent der Bundesbürger KI-Anwendungen, oft ohne es bewusst wahrzunehmen. Doch wo hilft KI heute wirklich – und wo stößt sie an ihre Grenzen?

Ein klassisches Einsatzfeld ist die digitale Kommunikation. E-Mail-Programme wie Gmail filtern Spam automatisch mithilfe von KI, erkennen Absenderverhalten und schlagen Antworten vor. Auch Sprachassistenten wie Alexa, Google Assistant oder Siri basieren auf maschinellem Lernen: Sie verstehen natürliche Sprache, lernen aus wiederholten Befehlen und passen sich an Nutzerpräferenzen an. Inzwischen können sie nicht nur Licht oder Musik steuern, sondern auch Termine organisieren oder Einkäufe tätigen.

Im Smart Home sorgt KI für Komfort und Energieeffizienz. Heizsysteme wie Tado oder Homematic IP analysieren Nutzerverhalten, Wetterdaten und Raumnutzung, um die Heizung automatisch zu regeln. Kühlschränke mit KI-Erkennung schlagen Rezepte vor, wenn bestimmte Lebensmittel vorhanden sind, und erinnern an ablaufende Produkte. Auch intelligente Kameras erkennen Gesichter, unterscheiden zwischen Familienmitgliedern und unbekannten Personen und warnen bei verdächtiger Bewegung.

Im Gesundheitsbereich gewinnt KI an Bedeutung. Apps zur Symptomanalyse, wie Ada oder Kry, nutzen Algorithmen, um mögliche Erkrankungen vorab einzuschätzen. In Kliniken unterstützen KI-Systeme Ärzte bei der Auswertung von Röntgen- oder MRT-Bildern – mit hoher Genauigkeit bei der Erkennung von Tumoren oder Frakturen. Doch: Die endgültige Diagnose bleibt stets beim Menschen.

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Cyberangriffe sind längst nicht mehr nur ein Risiko für Unternehmen – auch private Haushalte in Deutschland sind zunehmend Ziel von Hackern, Phishing und Datendiebstahl. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) stieg die Zahl der Internetkriminalität 2023 um über 15 Prozent, viele Fälle beginnen im heimischen WLAN. Mit dem steigenden Einsatz von Smart-Home-Geräten, Online-Banking und digitalen Kindergeräten wird die eigene Wohnung zur Angriffsfläche. Doch mit einfachen, wirksamen Maßnahmen lässt sich die häusliche Datensicherheit deutlich verbessern – für alle Familienmitglieder, von Kindern bis zu Senioren.

Ein zentraler Schutzpunkt ist das WLAN-Netzwerk. Viele Router sind standardmäßig mit schwachen oder gar keinen Passwörtern ausgestattet. Ersetzen Sie daher sofort den voreingestellten Namen (SSID) und das Passwort durch eine sichere Kombination aus mindestens 12 Zeichen, Zahlen, Groß- und Kleinschreibung sowie Sonderzeichen. Wichtig: Aktivieren Sie WPA3-Verschlüsselung – die aktuell sicherste WLAN-Verschlüsselung. Ältere Router sollten auf den neuesten Stand gebracht oder ausgetauscht werden, da veraltete Modelle oft Sicherheitslücken haben.

Starke, individuelle Passwörter sind das A und O. Nutzen Sie niemals dasselbe Passwort für E-Mail, Online-Banking und soziale Medien. Besser: eine Passwort-Manager-App wie Bitwarden, 1Password oder KeePass, die sichere Passwörter generiert und verschlüsselt speichert. Zusätzlich ist Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bei allen wichtigen Konten Pflicht – per App (z. B. Google Authenticator), SMS oder Sicherheitsschlüssel.

Besonders gefährdet sind Smart-Home-Geräte wie Kameras, Türschlösser oder Sprachassistenten. Viele davon sammeln sensible Daten und sind oft schlecht gesichert. Ändern Sie sofort die Standardlogins, deaktivieren Sie Funktionen wie Fernzugriff, wenn nicht nötig, und aktualisieren Sie regelmäßig die Firmware. Geräte von unbekannten Herstellern, besonders aus dem Ausland, sollten kritisch geprüft werden – viele senden Daten an Server außerhalb der EU.

Für Kinder und Jugendliche ist besonderer Schutz nötig. Eltern sollten Kindersicherungen auf Tablets, Smartphones und Routern aktivieren – etwa über die elterlichen Kontrollfunktionen von Google Family Link oder Apple Screen Time. Zudem: Regelmäßige Gespräche über sicheres Verhalten im Netz, Umgang mit persönlichen Daten und die Gefahren von Social Media. Viele Angriffe beginnen mit gefälschten Nachrichten oder Gewinnspielen, die besonders junge Nutzer täuschen.

Regelmäßige Backups schützen vor Erpressungstrojanern (Ransomware). Speichern Sie wichtige Daten wie Fotos, Dokumente oder Steuerunterlagen automatisch auf einer externen Festplatte oder in einer verschlüsselten Cloud. So bleibt alles sicher, selbst wenn ein Gerät gehackt wird.

Zum Schluss: Software-Updates nicht ignorieren. Betriebssysteme, Apps und Router-Software sollten stets auf dem neuesten Stand sein – viele Updates schließen kritische Sicherheitslücken. Aktivieren Sie daher die automatische Aktualisierung.

Datensicherheit zu Hause ist kein Einmalprojekt, sondern eine dauerhafte Aufgabe. Doch mit klugen Entscheidungen und einfachen Regeln kann jede Familie ihre digitale Heimat wirksam schützen – und sicher durch das digitale Zeitalter gehen.

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