Gemütlichkeit ist in Deutschland ein Lebensziel – doch was bedeutet sie heute? Weg von schweren Möbeln, dunklen Tapeten und überladenen Regalen führt der Trend hin zu einem neuen Verständnis von Wohlfühlen: hell, klar, natürlich. Der skandinavische Einrichtungsstil – vor allem aus Dänemark, Schweden und Norwegen – gewinnt in deutschen Wohnzimmern, Küchen und Schlafzimmern zunehmend an Beliebtheit. Kein Wunder: Er verbindet Ästhetik, Funktionalität und eine tiefe Verbundenheit mit der Natur – genau das, wonach viele Menschen in Zeiten von Hektik und Digitalisierung suchen.
Das Herzstück des skandinavischen Designs ist die helle, lichtdurchflutete Atmosphäre. Weiße oder helle Holzwände, helle Dielen aus Buche oder Eiche und großzügige Fenster sorgen für ein offenes Raumgefühl. Dunkle Ecken werden aktiv vermieden. Stattdessen setzen Einrichtungsexperten auf indirekte Beleuchtung mit warmem Licht – etwa über Stehlampen mit Stoffschirmen, Kerzen oder kleine LED-Spots in Holzleisten. Das Ergebnis: ein Raum, der auch im langen deutschen Winter behaglich wirkt.
Zentral ist auch die Farbpalette. Natürliche Töne dominieren: Weiß, Grau, Beige, sanftes Grün oder Blau. Akzente setzen dezente Farben wie Terrakotta, Senf oder tiefes Petrol – aber niemals überladen. Die Devise lautet: Weniger ist mehr. Statt vieler kleiner Dekoobjekte lieber ein großes Naturbild, eine einzelne Vase aus mattiertem Glas oder ein handgefertigter Keramiktopf.