Ein weiterer Vorteil: Bildung für Nachhaltigkeit. In vielen Gärten werden Schulklassen eingeladen, um selbst anzupflanzen, Erde kennenzulernen oder über Biodiversität zu lernen. Kinder, die heute oft weit von der Lebensmittelproduktion entfernt aufwachsen, erleben hier, wo Gemüse herkommt – und warum es wichtig ist, Ressourcen zu schützen.
Auch die Stadtentwicklung profitiert: Brachflächen werden temporär sinnvoll genutzt, das Stadtklima verbessert sich durch Verdunstung und Schattenbildung, und die Artenvielfalt steigt. Viele Gärten setzen auf naturnahe Bepflanzung, Kompostierung und Regenwassernutzung – sie sind lebendige Modelle für eine zukunftsfähige Stadt.
Trotz des Erfolgs gibt es Herausforderungen: Die meisten Gärten bestehen auf Zeit – oft auf städtischen Flächen, die später bebaut werden sollen. Langfristige Sicherheit fehlt. Zudem erfordern sie viel ehrenamtliche Arbeit und häufig auch Eigenfinanzierung.
Doch die Bewegung bleibt stark. Denn Gemeinschaftsgärten sind mehr als grüne Flächen – sie sind Orte des Miteinanders, des Lernens und des aktiven Handelns. In einer zunehmend digitalen und isolierten Gesellschaft bieten sie etwas Seltenes: echte Gemeinschaft – mit den Händen in der Erde, im Gespräch mit Nachbarn und verbunden mit der Natur.