Interessant ist auch die Entwicklung im digitalen Ehrenamt. Immer mehr Menschen unterstützen Organisationen aus der Ferne – etwa durch Übersetzungen, Social-Media-Betreuung oder IT-Hilfe. Die Corona-Pandemie hat diesen Bereich stark beschleunigt. Auch ältere Menschen, die körperlich eingeschränkt sind, können so weiterhin aktiv bleiben.
Ein weiterer Wachstumstreiber ist die Anerkennung durch Staat und Wirtschaft. Viele Arbeitgeber fördern jetzt Freiwilligenarbeit ihrer Mitarbeiter – etwa durch bezahlte Freistellungstage. Schulen und Hochschulen integrieren soziales Engagement zunehmend in die Bildung. Zudem gibt es bundesweite Initiativen wie den „Tag des Ehrenamts“ oder den „Engagementpreis der Bundesregierung“, die sichtbar machen, wie wichtig freiwilliges Handeln für das gesellschaftliche Zusammenleben ist.
Doch Herausforderungen bleiben: Viele Vereine kämpfen mit sinkenden Mitgliederzahlen, mangelnder Finanzierung oder Überlastung der ehrenamtlichen Leiter. Hier braucht es bessere Rahmenbedingungen – mehr Förderung, einfachere Bürokratie und professionelle Unterstützung.
Trotzdem ist die Stimmung positiv: Die Bereitschaft zu helfen wächst – besonders wenn Engagement flexibel, sinnvoll und wertschätzend gestaltet ist. Die Zukunft des Ehrenamts in Deutschland ist kein Rückzug in Tradition, sondern eine moderne, lebendige Bewegung – getragen von Menschen, die Verantwortung übernehmen und gemeinsam etwas bewegen wollen.